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Beobachtung 2. Ordnung: systemtheoretischer Zugang zu Alltagswissen

Vortrag auf der „Research into Practice Conference“ 2006
Datum: Freitag, 07. Oktober 2008
Ort: University of Hertfordshire, UK

Heutige Konsumgüter kann man als massenkulturell geprägt bezeichnen. Diese Prägung führt jedoch nicht zu einer einheitlichen Rezeption der Produkte – im Gegenteil: Produkte und ihre Bedeutungen werden von verschiedenen Gruppen unterschiedlich aufgenommen, Zeichen werden zeit- und kontextbezogen gedeutet. Soziale Praktiken und Regelungen, vor allem aber auch der Umgang mit Artefakten sind dadurch variabler und situationsunabhängiger geworden, ohne sich allerdings gleich in Beliebigkeit aufzulösen (Hörning 2001: 23). Diese „Unsicherheit“ bei der Deutung von Produkten stellt auch neue Anforderungen an designwissenschaftliche Methoden.

Der Vortrag thematisiert „Alltagswissen“ als Zugang zum Möglichkeitshorizont der Deutung von Produkten. Denn wenn beispielsweise ein Nutzer ein Produkt als „wertig“ beschreibt, können aus dem Möglichkeitshorizont, der zu dieser Selektion geführt hat, Erkenntnisse über die jeweiligen Begleitumstände, Motive etc. für eine solche Beschreibung gewonnen werden. Somit integriert die Untersuchung von Kontingenzphänomenen den Kontext in die Betrachtung der Mensch-Objekt-Relationen.

Zur Konferenz-Homepage: http://sitem.herts.ac.uk/artdes_research/res2prac/confhome.html

Literatur:
Hörning, Karl H. (2001) Experten des Alltags – Die Wiederentdeckung des praktischen Wissens. Weilerswist.

© Thilo Schwer 2006

Autor:
Datum: Freitag, 3. April 2009 15:02
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